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Liebe Mitglieder,

OMG – ist ein Akronym und steht im Deutschen für „Oh, mein Gott“!
Eine ziemlich treffende Zusammenfassung eines ziemlich herausfordernden Jahres. Aber von Anfang an….

Am 1. November 2020 war es soweit: Wir mussten alle in den Lockdown. Ein Lockdown, der als Lockdown-Light begann und dann doch bis Mitte Juni 2021 andauerte. Als wir dann endlich Anfang Juni Licht im Tunnel erkennen konnten, waren die Unternehmen und alle Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen hoch motiviert, endlich wieder mit Vollgas durchstarten zu dürfen. Unsere Betriebe waren bestens aufpoliert, die Desinfektionsspender bis ans Maximum gefüllt, die Eingangsbereiche mit Hinweisschildern tapeziert und die Servicekräfte konnten die Hygienekonzepte im Schlaf aufsagen – und doch wurde der Elan nach der Öffnung jäh gebremst. Es fühlte sich so zäh an. Als wären wir alle an ein Bungee-Seil angebunden. Der „Lockdown-Trott“ war irgendwie zum neuen „Normal“ geworden. Für sehr viele Kollegen und Kolleginnen sowie deren Beschäftigte war es schwer, sich wieder von diesem Bungee-Seil zu befreien, wieder tief durchzuatmen und wieder zum alten Elan zurückzukehren. Alles auf Anfang – aber was kommt dann?

Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen, die vergangenen zwei Jahre waren „Verband at it´s best“. Alle hatten ein gemeinsames Ziel. Sehr viele haben mitgemacht und den Vorstand unterstützt. Es gab einen ständigen und intensiven Austausch mit den Mitgliedern. Gemeinsam haben wir die kommunalen und politischen Ansprechpartner besucht. Wir haben unsere Türen geöffnet und Entscheider eingeladen. Wir haben konstruktive Vorschläge gemacht und konnten neue Mitglieder gewinnen. Aber trotz aller Anstrengungen ist das Ergebnis nicht zufriedenstellend. Wir alle haben gemeinsam versucht zu retten, was zu retten ist. Auf diesem Weg haben wir tolle Gespräche geführt, gute Kontakte aufgebaut, unser Image in der Öffentlichkeit nachhaltig verbessert, eine vielbeachtete und gelobte Stille Demonstration organisiert, eine beispiellose Medienkampagne durchgeführt und uns politisch engagiert. Wenngleich es uns in der aktuellen Situation augenscheinlich nichts gebracht hat, so haben wir doch das Bild unserer Branche in der Öffentlichkeit, der Presse und der Politik nachhaltig verändert. Wer hätte vor drei Jahren gedacht, dass wir mit der Presse mal so einen Unterstützer an unserer Seite haben werden? Leider aber lässt sich Ideologie nicht durch Rationalität überzeugen.

Wie geht es also weiter?
Wir werden uns alle nun kräftig schütteln, uns neu sortieren, tief durchatmen und nach vorne blicken. Diese Branche hat in den letzten Jahrzehnten schon oft ihre Anpassungsfähigkeit bewiesen – diesmal muss sie sich vielleicht ein Stück weit neu erfinden. Aber: Wir haben eine Zukunft, die wir gestalten sollten.

Wir als Vorstand sind uns sicher, dass wir als Automatenaufsteller ein fester Bestandteil des stationären Glücksspiels sind und sein werden. Auch wenn andere größere neue Marktteilnehmer Platz nehmen werden, so dürfen auch wir mit ihnen mitwachsen. Vielleicht ein bisschen weniger schnell und ein bisschen weniger viel, als in den vergangenen 15 Jahren, aber wir lassen uns nicht vom Spiel ausschließen – dafür ist es einfach viel zu attraktiv!

Bei allen Widrigkeiten, die das zu Ende gehende Jahr mit sich gebracht hat, freuen wir uns dennoch auf das kommende Jahr mit seinen neuen Aufgaben und Herausforderungen. Nachdem der Präventionstag als digitale Veranstaltung so erfolgreich war, werden wir diesen 2022 wiederholen. Die Schulungen der Vollzugsbehörden in Stuttgart und Mannheim dieses Jahr waren wichtige Veranstaltungen, auch wenn die Teilnehmerzahl noch viel Luft nach oben ließ. Wir sind bereits in der Vorbereitung einer digitalen Veranstaltung, um so die Hürden für die Behördenmitarbeiter und -mitarbeiterinnen zu senken und mehr Teilnehmende zu generieren. Die Aufklärung in diesem Bereich ist für unseren Unternehmensalltag unerlässlich.

Darüber hinaus steht im neuen Jahr die Novellierung des baden-württembergischen Landesglücksspielgesetzes an. Wir hoffen natürlich, dass wir hier positive Erwähnung finden. Unsere politische Arbeit fokussiert sich bis dahin auf dieses Verfahren und wir würden gerne als Branche im Rahmen der Anhörung vortragen dürfen.

Ihr neuer Vorstand möchte sich an dieser Stelle nochmals ganz herzlich für das entgegengebrachte Vertrauen, manifestiert durch die fulminanten Wahlergebnisse eines jeden Vorstandsmitglieds, recht herzlich bedanken. Wir wissen mit dem uns entgegengebrachten Vertrauen verantwortungsvoll umzugehen.

Wir wünschen Ihnen und Ihren Liebsten eine besinnliche Weihnachtszeit und einen glücklichen und vor allem gesunden Start ins neue Jahr.

Herzliche Grüße

Ihr Dirk Fischer